Magieregeln - Allgemeines

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Magieregeln

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Magietheorie

Mit der Öffnung der Weltenportale kamen während der Dunklen Zeit nicht nur Dämonen nach Samyra, sondern auch deren dunkle Kraft, die sie nutzten, um Zerstörung und Tod zu bringen. Diese unsichtbare Energie wurde schon recht bald nach ihrem Auftauchen als Mana bezeichnet. Es dauerte nicht lange, bis Wissenschaftler feststellten, dass man mit dieser Kraft deutlich leichter Zauber wirken konnte als früher. War die Magie früher das Gebiet weniger Privilegierter, die von Kind an spezielle mentale Begabungen und ein entsprechendes Training vorweisen mussten, kann heute im Grunde jeder zaubern lernen.

Nachdem die Tore in die dämonische Welt verschlossen wurden und die Dämonen vertrieben waren, blieb das Mana weiterhin auf Samyra. Es durchdringt die gesamte Welt, jedes Objekt und jedes Wesen. Aber es ist kein statisches Konstrukt, sondern eine Energie, die durch die Welt fließt. Es ist immer in Bewegung, ähnlich wie Luft oder Wasser.

An manchen Stellen bündelt es sich zu Manaströmen. Wo diese sich treffen, bilden sich Manakreuzungen oder -knoten, an denen besonders viel Mana vorhanden ist. Doch es gibt auch Stellen auf der Welt, wo das Mana nur wenig vorhanden ist. Diese Orte werden als Manalöcher bezeichnet.

Schon vor dem Auftauchen des Manas wussten Magiegelehrte, dass jedes Wesen und Objekt auf der Welt eine spezifische arkane Struktur aufweist, die es aus magischer Sicht beschreibt. Diese Struktur wird in Fachkreisen als Arkanmatrix bezeichnet (Mehrzahl: Arkanmatrizen). Damals war es sehr anstrengend und benötigte jahrelanges Training, um dieses Energiekonstrukt zu manipulieren oder sogar seine eigene Matrix dazu einzusetzen, um an Orten außerhalb des Körpers des Zauberers einen Effekt zu bewirken. Daher wurden in der Regel Fokusse benutzt, deren arkane Struktur stabil genug war, um diese extreme Belastung auszuhalten.

Während der Erforschung des Manaflusses stellte man fest, dass die Arkanmatrix nichts anderes ist, als eine abgewandelte und starre Form des dämonischen Manas.

Mit viel Übung und dem nötigen Training kann der Zauberer mittels seiner geistigen Kraft das vorhandene Mana von seiner Bahn ablenken und nach seinen Vorstellungen bündeln und formen. Dadurch ist es möglich, die Energie zu stabilisieren und eine Arkanmatrix zu erschaffen. Es ist sogar möglich, materielle Objekte, wie beispielsweise einen Feuerball, zu erzeugen.

Im Gegensatz zur Arkanmatrix ist das Mana eine dämonische Energie und dadurch potentiell gefährlich. Zaubert man viel oder wirkt man besonders mächtige Magie, greift das Mana die Stabilität der Arkanmatrix des Zauberers an und verändert sie, was in etwa mit einer Verwundung gleichzusetzen ist.

Die Arkanmatrix ist zwar grundsätzlich eine feste Struktur, trotzdem kann sie willentlich oder unterbewusst verändert werden und so genannte Ankopplungsstellen ausbilden, an die sich Manakonstrukte (also Zauber oder im weiteren Sinne magische Effekte) anlagern können. Es gibt mehrere Umstände, unter denen diese Verbindungspunkte ausgebildet werden. Man trennt zwischen automatischer, freiwilliger und erzwungener Bildung von Ankopplungsstellen.

Die automatische Ausbildung von Ankopplungsstellen teilt man in reaktiv und präventiv auf.

Die relativ häufig auftretende reaktiv-automatische Ausbildung erfolgt, wenn die Arkanstruktur geschädigt wird und die fehlerhaften Stellen bereit gemacht werden, um wieder repariert werden zu können. Das passiert zum Beispiel beim Erleiden von Schäden, was aus magietheoretischer Sicht nichts anderes ist als eine Schädigung der Arkanmatrix. Heilzauber sind speziell dafür ausgelegt, sich an diese geschädigten Partien anzubinden und somit für Genesung zu sorgen.

Präventiv-automatische Ankopplungsstellen werden hingegen ausgebildet, wenn zwar keine Schädigung der Arkanstruktur vorliegt, sie aber durch die Umstände zu Schutzmechanismen gezwungen wird und sich daher für die Anbindung von Mana öffnet, um eventuelle Unterstützung erhalten zu können.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich beispielsweise unter Wasser automatisch Stellen in der Arkanmatrix bilden, an die man Manakonstrukte koppeln kann, die das Atmen unter Wasser ermöglichen.

Gegen eine automatische Bildung von Ankopplungsstellen, gleich welcher Art, kann sich niemand wehren. Die Arkanmatrix bildet sie selbstständig, und es ist nicht möglich, sie bewusst zu verschließen.

Intelligente Wesen können sich auch freiwillig dazu entscheiden, Ankopplungsstellen auszubilden. Dieses passiert immer dann, wenn man sich bewusst entscheidet, Ziel eines Zaubers zu werden, um beispielsweise durch diesen verstärkt zu werden. Ein intelligentes Wesen kann sich also beispielsweise an Land freiwillig entschließen, Ziel eines Zaubers zu werden, mit dem es unter Wasser atmen kann, weil es vorhat, in das kühle Nass einzutauchen.

Es ist bei diesen Zaubern aber durchaus auch möglich, die Verbindungspunkte nicht zu bilden und sich gegen die Wirkung des Zaubers zu wehren. Will der Zauberer die Magie trotzdem auf das Wesen wirken, muss er durch eigenen Kraftaufwand Ankopplungsstellen erzwingen.

Rein theoretisch funktioniert die freiwillige Ausbildung von Ankopplungsstellen auch bei schädigenden Manakonstrukten, aber jedes intelligente Wesen, so es denn seiner Bezeichnung gerecht wird, würde dieses nicht anstreben.

Erzwungene Ankopplungsstellen hingegen sind Verbindungspunkte, die von einem anderen Wesen erstellt wurden und gegen die sich die Arkanstruktur des Zieles wehrt. Will man beispielsweise in die Psyche eines Wesens eindringen, muss der Zauberer zunächst den Widerstand der fremden Arkanmatrix überwinden, um sie schließlich zu einer Ankopplungsstelle umzuformen, an die er das schädliche Manakonstrukt anbinden kann.

Die Arkanstruktur von Objekten ist etwas anders aufgebaut als die Matrix von lebenden Wesen. Sie ist aus wissenschaftlicher Sicht „unfertig“, da sie zahlreiche nicht geschlossene Ankopplungsstellen enthält. Dieses macht es einfach, Objekte magisch zu manipulieren, weil sie diverse Anbindungspunkte für Manakonstrukte aufweisen und nicht über das Bewusstsein verfügen, diese zu verschließen und sich somit gegen den Zauber zu wehren.

Akzeptanz von Magie

Auf Samyra ist Magie und das Wirken von Zaubern ein alltäglicher Anblick, vor allem für die intelligenten Rassen der Welt. Trotzdem wird besonders die ländliche Bevölkerung von einem starken Aberglauben und noch stärkeren Vorurteilen geleitet. Magie ist, besonders wenn man von Kind auf mit den Schauergeschichten aus der Dunklen Zeit konfrontiert wurde, ein Teufelswerk. Immerhin sind es dämonische Kräfte, die ein Zauberer beugt und sich zunutze macht. Diese Tatsache macht vielen Bewohnern Samyras Angst, weil sie fürchten, durch zu viel Benutzung von Magie die dunklen Kräfte wieder auf die Welt zu rufen, denn schließlich nahm die Dunkle Zeit ihren Anfang durch ein misslungenes Magieexperiment.

Dennoch ist Magie generell von keiner Obrigkeit untersagt (bis auf wenige Ausnahmen, vgl. Länderbeschreibungen), allerdings ist in Städten das Wirken offensiver Magie ebenso untersagt, wie es den Kämpfern untersagt ist, dort eine Waffe zu tragen. Verstöße gegen dieses Verbot werden jedoch in der Regel härter bestraft, als wenn ein Krieger einmal seine Waffe nicht ablegt.

In ländlichen Gegenden sollte man sich möglichst zurückhalten, wenn man in der Öffentlichkeit zaubert, egal, welche Art Magie man wirken möchte, sonst könnte es vorkommen, dass man sich mit einem aufgebrachten Pöbel konfrontiert sieht.

Es gibt nur wenige Zauber, die vollkommen akzeptiert werden. Eigentlich sind nur die einfachen Heilzauber in allen Bevölkerungsschichten gern gesehen.

Besonders skeptisch ist die Bevölkerung gegenüber allen Zaubern aus der Kategorie des Todes. Diese sollte man in der Öffentlichkeit nicht wirken.

Auch sollte man nicht öffentlich mit beschworenen Wesen herumlaufen und so für mehr Aufsehen sorgen, als einem vielleicht lieb ist.

Generell müssen Zauberer beim Wirken von Magie immer vorsichtig sein und sich vorher überlegen, ob sich das eventuelle Risiko lohnt oder ob es nicht vielleicht sicherer ist, auf profane Methoden zurückzugreifen.