Die Rassen - Nigros

Allgemeines

Die Rasse der Nigros ist deutlich kleiner als ein durchschnittlicher Mensch und erreicht in der Regel nur Größen von bis zu einem Meter. Sie sind von zierlichem Körperbau und in ihrem Gesicht finden sich zwei große, lichtempfindliche Augen, mit denen sie sogar in vollkommener Dunkelheit perfekt sehen können. Sie sind außerordentlich geschickt und wendig.

Aufgrund ihrer angeborenen Geschicklichkeit sind Nigros die begehrtesten Handwerker Samyras.

Nigros gleichen in Haar- und Augenfarbe den Menschen, allerdings ist ihre Haut meistens relativ hell mit nur geringen Abstufungen innerhalb der Rasse.

Ihr Steiß hat sich zu einem Schwanz verlängert, der äußerst beweglich und mit kurzem, braunem Haar bewachsen ist. Er hat eine starke Muskelstruktur, und die Nigros können ihn nutzen, um sich mit ihm an Gegenständen festzuklammern, indem sie ihn darum wickeln. Ist er nicht gerade in Benutzung, bewegt er sich, durch einen unterbewussten Reflex getrieben, andauernd hin und her.

Diese Rasse erreicht deutlich höhere Alter als die Menschen. Sie werden bis zu 250 Jahre alt.

Kurze Geschichte der Nigros

Die Nigros stammen ursprünglich von einer kleinen, sehr scheuen Affenart ab, die auch heute noch im dichten Dschungel Inridas zu finden ist. Im Laufe der ersten Jahrtausende der Welt sind Teile der Population immer intelligenter und geschickter geworden. Dank ihrer Fähigkeit, Werkzeuge zu benutzen, fingen diese Abkömmlinge schon früh an, sich kleinere Unterschlupfe zu bauen und sich an einem Platz anzusiedeln. Mit der steigenden Intelligenz kam es auch zur Nutzung immer komplexerer Werkzeuge und zur Kommunikation mittels einer primitiven Sprache, die als Vorläufer des heutigen Nagori gilt.

Als es etwa um 15.000 vU. zum ersten Kontakt mit menschlichen Entdeckern kam, war von dem ehemaligen Affendasein der Nigros nichts mehr zu erkennen. Sie lebten in kleinen, einfachen Siedlungen und hatten ihre eigene Sprache, sowie eine erstaunliche Kunstfertigkeit beim Herstellen von Gebrauchsgegenständen.

Auch wenn sich die ersten Begegnungen aufgrund der Scheu der Nigros, die sie im Laufe der Entwicklung nicht abgelegt hatten, schwierig gestalteten, lernten die Menschen und insbesondere die Zwerge die Künste der Nigros schnell zu schätzen, so dass es letztlich kein Problem für die kleinwüchsigen Wesen darstellte, ihren Platz in der Gesellschaft zu erlangen.

Während der Dunklen Zeit flüchteten die Nigros vor dem Ansturm der Dämonen in die zwergischen Bergwerke, wo sie sich am sichersten fühlten. Nachdem der Krieg vorbei war, hatten sie Gefallen an der unterirdischen Lebensweise gefunden und viele von ihnen blieben auch weiterhin dort.

Das Leben der Nigros

Die Nigros sind eine der Rassen, die nicht nur in ihren eigenen unterirdischen Siedlungen wohnen, sondern auch zusammen mit anderen in den Städten und Dörfern der Welt.

Man unterscheidet deswegen zwischen den Dunkelni­gros, die in den Nigro-Städten leben, und den Lichtni­gros, die an der Oberfläche wohnen. Auch wenn diese Begriffe es assoziieren könnten, hat diese Trennung nichts mit der Gesinnung der Wesen zu tun.

Alle Städte der Dunkelnigros sind kreisförmig angelegt. Um eine Haupthöhle herum, die sogenannte Sammelhöhle, siedeln sich die Wohnhöhlen an, in denen die Nigros in ihren Großfamilien mit allen Angehörigen gemeinsam wohnen. Bis auf die grundlegenden Dinge, die man zum Leben braucht, werden alle weiteren irdischen Besitztümer der Familien in der Sammelhöhle vom jeweiligen König aufbewahrt. Dieses System sorgt dafür, dass alle Bewohner dieser Städte gleich viel besitzen und alles Andere dem Gemeinwohl zur Verfügung gestellt wird. Benötigt eine Familie einmal etwas, das in der Sammelhöhle vorhanden ist, kann sie es sich, so lange Bedarf besteht, leihen.

Da der König nicht um Erlaubnis fragen muss und daher ein deutlich luxuriöses Leben führt, wird er jedes Jahr neu gewählt. Während dieser Zeit darf der König aber nicht nur im Luxus schwelgen, sondern muss sich auch den ganz normalen Regierungsgeschäften widmen und entsprechende Entscheidungen in Notsituationen treffen. Dass ein und derselbe Nigro zweimal hintereinander König wird, ist bei der Wahl nicht möglich. So kommt jeder einmal in den Genuss der Macht und des Luxus. Diese Regelung sorgt dafür, dass sich die Nigros das Königsdasein nicht neiden, denn sie wissen, dass irgendwann ihre Zeit gekommen ist, in der sie die gesammelten Güter nutzen dürfen.

Es gibt dennoch Nigros, die sich nicht damit zufrieden geben, vor allem die, die einmal das Leben als König genossen haben. Häufig kommt es deshalb nach Ablauf des einen Jahres zur Auswanderung dieser Nigros, in der Regel sogar der gesamten Familie. Diese Nigros ziehen dann in die Städte und Dörfer an der Oberfläche oder, wenn sie sich nicht von ihrem unterirdischen Leben trennen wollen, zu den Zwergen. Sie werden dann zu den Lichtnigros.

Lichtnigros siedeln sich in den Städten der Menschen oder Zwerge an und machen sich in der Regel in ihrem erlernten Beruf selbstständig. Sie sind gern gesehene Handwerker, deren Dienste man immer wieder in Anspruch nimmt. Es gibt aber auch genügend Lichtnigros, die sich keinen festen Wohnsitz suchen, sondern als Abenteurer in der Welt umherziehen und sich erst gegen Ende ihres langen Lebens niederlassen. Normalerweise sind dieses Nigros, die ihre Heimatstadt ohne ihre Großfamilie verlassen haben.

So unterschiedlich diese beiden Nigrotypen auch sind, sie verstehen sich trotz allem sehr gut. Unter den Dunkelnigros hegt niemand einen Groll auf Angehörige, die die Städte verlassen, um ihr Glück anderswo zu suchen. Letztlich ist das Abwandern einiger Mitglieder oder auch Familien die einzige Möglichkeit, eine Überbevölkerung der im Platz doch sehr stark eingeschränkten unterirdischen Städte zu umgehen.

Suchen sich Nigros einmal einen Partner, sind sie diesem bis an das Lebensende treu. Diese Paare hängen sehr stark aneinander und machen normalerweise keinen Schritt mehr ohne den jeweiligen Partner.

Kommt es zur Schwangerschaft, gebärt die Frau nach nur zweimonatiger Schwangerschaft fünfzehn bis zwanzig winzige Kinder, die nur etwa fünf Zentimeter groß sind. Von diesen Kindern überleben allerdings nur fünf oder sechs die ersten paar Wochen. Sie wachsen heran und werden von ihren Eltern bzw. der Großfamilie erzogen. Nach zwanzig Jahren sind sie dann alt genug, um einen Beruf ergreifen zu können. In der Regel werden sie bei ihrem Vater oder ihrer Mutter in die Lehre gehen und einen handwerklichen Beruf erlernen, um später einmal das zu übernehmen, was die Eltern aufgebaut haben. Es gibt aber natürlich auch hier Ausnahmen.

Einige Nigros entscheiden sich schon zu diesem Zeitpunkt, zu Lichtnigros zu werden und die Ausbildung zu einem Kämpfer oder Zauberer auf sich zu nehmen.

Stirbt ein Dunkelnigro, wird sein Körper verbrannt und die Asche in einer feierlichen Zeremonie an der Oberfläche in alle Winde verstreut. Auch wenn diese Art der Bestattung eher aus der Not geboren wurde, weil in den unterirdischen Städten einfach kein Platz für einen Friedhof oder eine andere Grabanlage ist, so passt sie doch zur unruhigen Persönlichkeit der Nigros. Dem Glauben nach kann der Verstorbene durch das Verstreuen der Asche weiterhin aktiv bleiben und immer neue Dinge sehen.

Lichtnigros passen sich hingegen in der Regel an die gängigen Bestattungsriten des Landes, in dem sie wohnen, an.

Ernährung

Nigros haben einen enorm hohen Zuckerverbrauch und ernähren sich daher fast ausschließlich von süßen Speisen. Insbesondere Obst in jeder erdenklichen Zubereitung steht ganz oben auf ihrem Speiseplan. Doch auch Kuchen und Plätzchen sind ein normales Nahrungsmittel der kleinwüchsigen Wesen. Fleisch und Fisch wird von den Ni­gros gegessen, allerdings werden diese Lebensmittel stark kandiert und mit süßen Soßen serviert. Als besondere Delikatesse gilt die seltene Blindknolle, die Wurzel einer unterirdisch wachsenden Pflanze, die einen sehr hohen Zuckeranteil hat und für nahezu alle anderen Lebewesen aufgrund der enormen Süße quasi ungenießbar ist.

Bei den Getränken greifen die Nigros ebenfalls auf zuckerhaltige Flüssigkeiten zurück. Wasser trinken sie zwar auch, finden es aber nicht besonders schmackhaft. Lieber nehmen sie Fruchtsäfte oder stark gesüßte Früchtetees zu sich. Alkoholika wie normales Bier, Wein oder auch Schnäpse schmecken Nigros nur sehr selten. Diese Getränke werden von ihnen gerne mit Zucker "veredelt" oder mit Fruchtsäften gemischt. Zu besonderen Anlässen bedienen sie sich mit Vorliebe einer Art Likör aus den Früchten der ebenfalls unterirdisch wachsenden Felslemone, der so zuckerhaltig ist, dass er extrem zähflüssig ist.

Der Glaube der Nigros

Der Hauptgott der Nigros, Niggino (Handel, Schwerpunkt Handwerk), ist die Verkörperung alldessen, was die Nigros ausmacht: Er ist listig, neugierig und "leiht" sich gerne Dinge. Er ist deswegen aus der Sicht der anderen Rassen der Gott der Diebe und Gauner. Es gibt sogar Nichtnigros, die sich diesem Gott verschrieben haben.

Beim Glauben an Niggino ist nicht viel zu beachten. Es gibt eigentlich keine Regeln oder Grundsätze, die die Anhänger dieses Glaubens befolgen müssen. Solange man Niggino in Ruhe lässt, wird man auch von ihm nicht gestört. Bittet man ihn allerdings um etwas, wird es in der Regel gewährt, allerdings nicht, ohne dass er sich in nicht allzu ferner Zukunft eine Gegenleistung dafür einholt. Da diese Gegenleistungen teilweise fast unmögliche Aufgaben darstellen, verzichten die meisten Nigros darauf, Niggino um irgendetwas zu bitten, sondern halten sich diese Option für wirkliche Notfälle vor.

Niggino wird – wenn überhaupt – in der Regel als Dieb oder Gaukler dargestellt.

Eine eher unbedeutende Rolle im Glauben der Nigros spielen die Götter Miraca (Leben), ihr Halbbruder Ylan (Herrschaft) und dessen Schwester Niala (Weisheit).

Priester gibt es in der Gesellschaft der Nigros nicht. Vermutlich ist das auch einer der Hauptgründe, warum diese Rasse keinen strengen Glauben verfolgt.

Allgemeine Charakterzüge

Nigros sind extrem lebensfroh, sie lachen gerne, tollen herum, machen Scherze oder spielen Anderen Streiche. Sie reden gerne und viel, aber nur ungern über irgendwelche Probleme.

Nigros kennen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Form keinen Neid, allerdings auch nicht den Unterschied zwischen Mein und Dein. Viele Nigros nehmen sich die Dinge einfach, die sie brauchen, mit der guten Absicht, sie irgendwann wieder zurückzubringen.

Weiterhin wird das Leben der Nigros von Neugier geprägt. Sie können nicht stillsitzen, sondern müssen immer etwas Neues entdecken und etwas haben, mit dem sie sich beschäftigen können. Haben sie dann endlich etwas gefunden, wird ihnen relativ schnell langweilig damit und sie suchen sich etwas Anderes. Ein Nigro braucht Abwechslung in seinem Leben. Bei Nigros, die sich niedergelassen haben, äußert sich das in der Regel darin, dass sie zahlreiche Aufträge gleichzeitig bearbeiten, um sich einem anderen zu widmen, wenn die momentane Arbeit langweilig wird.

Soziales Verhalten

Nigros sind untereinander freundlich und zuvorkommend, was in Anbetracht der Tatsache, dass jeder dem anderen gleichgestellt ist und kein Neid existiert, nicht weiter verwunderlich ist.

Allerdings gibt es teilweise innerhalb der Rasse Konflikte, die vor allem auf persönlichem Missfallen basieren. Aber Nigros wären keine Nigros, wenn sie sich deswegen bekämpfen würden. Die Kontrahenten gehen sich einfach aus dem Weg, und wenn es zu schlimm zwischen ihnen wird, siedelt entweder einer der beiden aus oder der König muss ein Urteil fällen.

Aftaleeni:

Hm... fischig, aber nett. Sie sind so friedlich und harmonisch. Ich komme gut mit ihnen aus, auch wenn sie sehr ruhig und nicht gerade impulsiv sind, aber es kann ja nicht jeder ein Nigro sein.

Brutas:

Ah... Brutas... Nigro nicht glücklich, schlechte Medizin. Nee, die sind mir doch deutlich zu groß. Und da sie auch noch wenig Hirn in ihrem verbeulten Schädel haben, achten sie nicht einmal darauf, wo sie hintreten. Mir ist schon einmal einer auf den Schwanz getreten! Unverschämtheit so etwas! Der Nächste erwischt mich vermutlich endgültig. Nein, die sollte man irgendwohin verbannen, wo sie niemandem schaden können!

Ceglags:

Die Flattermänner sollten sich nicht so viele Gedanken machen, dann hätten sie auch Spaß im Leben. Aber nein, die Welt ist ja so schlecht und uns geht‘s ja auch so dreckig. Ich könnte gut auf ihre dauernde Schlechtmalerei verzichten. Nicht ein optimistisches Wort, nicht einen Scherz hört man von ihnen. Schreckliche Gesellen...

Menschen:

Menschen sind in Ordnung. Manche ein wenig merkwürdig, die regen sich immer so auf, wenn man sich einmal etwas leiht. Kann ich gar nicht nachvollziehen. Ich bringe es ja auf jeden Fall wieder zurück. Aber ansonsten sind Menschen wirklich nett. Ich komme gut mit ihnen klar, auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich wie ein Kind behandeln, aber was soll's?

Riikaatii:

Ja, die Katzen. Ich mag sie. Sie sind ein wenig verspielt wie die Nigros, das macht sie sehr sympathisch, auch wenn ich finde, dass sie ein wenig zu eitel sind. Sie legen so viel Wert auf ihr Äußeres, lecken den ganzen Tag an sich herum und pflegen ihr Fell. Aber ich mag ihre Gesellschaft und vor allem ihr Schnurren. Ein sehr angenehmer, beruhigender Ton. Vor kurzem ist mir aufgefallen, dass ich ganz still gesessen habe, als ein Riikaatii neben mir angefangen hat zu schnurren! Erstaunlich, nicht wahr?

Verasti:

Verasti sind eindeutig ein absoluter Fehlgriff der Evolution. Die sollten bestimmt nie auf dieser Welt leben, aber nicht einmal von der Evolution lassen sich diese Schlangen einschüchtern. Das ist alles Gesindel, geprägt von Neid und Verachtung, Mörder, ohne jegliche Skrupel. Ausgerottet gehören die. Das ist wirklich der absolute Schandfleck in unserer Gesellschaft!

Zikaru:

Merkwürdiges Volk, die Zikaru. Sie sind so unberechenbar. Einmal ganz freundlich und dann im nächsten Augenblick schon wieder voller Aggression. Man weiß nie, ob man nicht irgendwann einfach so als Schaschlik auf ihren Stacheln landet. Ich mache lieber einen großen Bogen um diese Wesen mit ihren riesigen Klauen. Da muss man ja schon Angst bekommen, wenn man ihnen nur die Hand schüttelt.

Zwerge:

Zwerge sind ein nettes Völkchen. Ein wenig mürrisch für meinen Geschmack, aber sie nehmen uns Nigros immer gerne in ihren Städten auf und man kann fabelhaft mit ihnen zusammenarbeiten. Ich erinnere mich gerne an die großen Stücke der Schmiedekunst, die als Zusammenarbeit von Zwergen und Nigros geschmiedet wurden. Wunderbare Werke!