Die Rassen - Zikaru

Allgemeines

Die Rasse, die sich wohl am Weitesten von ihrem menschlichen oder menschenähnlichen Aussehen entfernt hat, sind die Zikaru. Sie sind etwas größer als Menschen und insgesamt kräftiger gebaut. Sie gehen leicht vorgebeugt oder teilweise sogar auf allen vieren. Ihren Rücken ziert ein knöcherner Rückenkamm und ihr Steiß hat sich zum Schwanz verlängert.

Am unmenschlichsten sind die Gesichter dieser Rasse: In tiefen Augenhöhlen liegen fast schwarze Augen, und nahezu alle Gesichtsmuskeln haben sich bis auf einige existentielle Ausnahmen völlig zurückgebildet, so dass sich die Haut straff über den Knochen spannt. Durch diese Veränderungen wirkt der Kopf der Zikaru, der in der Regel unbehaart ist, zusammen mit der fast weißen Haut beinahe wie ein Totenschädel. Auf diesem tragen sie Hörner, und ihre Hände haben sich zu mächtigen, krallenbewehrten Pranken verändert, die ihnen zwar einen großen Vorteil im unbewaffneten Kampf bieten, sie aber daran hindern, filigrane Arbeiten durchzuführen.

An ihren Schultern, Ellenbogen und Knien haben die Zikaru verborgene Stacheln, die teilweise bis zu dreißig Zentimeter lang werden können. Fühlen sie sich bedroht, können sie diese aus der Haut hervorstoßen lassen und sich so ein bedrohliches und abstoßendes Aussehen verleihen. Diesen Mechanismus nutzen Zikaru in der Regel auch im Kampf, um ihrem Gegner alleine durch körperliche Nähe zu schaden. Außerdem findet er Verwendung bei der Brautwerbung.

Bei dieser Rasse gibt es keinerlei äußere Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Angehörigen.

Zikaru werden ungefähr so alt wie Menschen, brauchen aber deutlich weniger Zeit, um ihre geschlechtliche Reife zu erreichen.

Kurze Geschichte der Zikaru

Während der Dunklen Zeit haben die Dämonen zahlreiche Gräueltaten angerichtet, unter anderem haben sie sich auch an humanoiden Frauen vergangen. Viele davon, insbesondere Menschen, wurden nach diesen Misshandlungen schwanger und brachten furchtbar entstellte Kinder zur Welt. Normalerweise wurde die Frau bei diesem Akt getötet, weil sie durch die Geburt der stacheligen Wesen schwere Verletzungen davontrug. Einige der Neugeborenen suchten sich auch den direkten Weg durch die Bauchdecke, um das Licht der Welt zu erblicken. Auch wenn sie zum großen Teil menschlich waren, war doch genügend dämonische Energie und Überlebenswille in ihnen, um ihre Mütter als erste Mahlzeit zu nutzen.

Die ersten Jahrzehnte gab es nur wenige Zikaru, wie sie später genannt wurden, aber da es immer öfter zur Geburt eines dieser Halb-Dämonen kam, weil sich immer mehr Dämonen an den Opfern des Krieges vergingen, kam es gegen Ende der Dunklen Zeit auch zum Treffen mit anderen Angehörigen ihrer Spezies. Da sie untereinander fortpflanzungsfähig sind, vermehrte sich die Population der Zikaru – wenn auch nur sehr langsam.

Insbesondere in den Jahrzehnten nach dem Eingreifen der Aspekte und schließlich dem Sieg über die Dämonen, hatte die Dämonenbrut einen sehr schweren Stand in der Welt. Oftmals wurden regelrechte Hetzjagden auf sie veranstaltet, wenn sie irgendwo auftauchten. Doch es gab auch Rassen, insbesondere die Aftaleeni, die sich ihnen auf friedliche Weise näherten, mit ihnen kommunizierten und herausfanden, dass ein sehr großer Teil von ihnen menschlich war. Sie riefen die anderen Völker zur Vernunft und obwohl die letzte Skepsis bis heute nicht verschwunden ist, wurden die Zikaru in den letzten Jahrhunderten doch größtenteils akzeptiert.

Das Leben der Zikaru

Zikaru sind Einzelgänger, die sich nicht fest binden und auch in der Regel keinen festen Wohnsitz haben. Sie leben überall auf Samyra ihr einsames Leben. Im Gegensatz zu den wirklichen Einsiedlern halten sich die Zikaru allerdings gerne in der Zivilisation und unter anderen Wesen auf, meiden jedoch andere Angehörige ihrer Rasse, die sie als potentielle Rivalen ansehen.

Einmal im Jahr machen sich die Männer allerdings auf die Suche nach einer Frau, mit der sie eine Nacht verbringen können. Da es nur wenige weibliche Zikaru gibt, entbrennt um diese eine starke Brautwerbung, bei der sich die Männer gegenseitig bekämpfen. Häufig kommt es hierbei zu schweren Verletzungen, da es bei diesen Kämpfen oftmals recht heftig zugeht, und die Stacheln der Männer eine nicht unwesentliche Rolle in der Brautwerbung einnehmen. Hat sich schließlich einer der Männer durchgesetzt und als Stärkster bewiesen, darf er sich mit der Frau paaren.

Entspringt aus dieser Vereinigung ein Kind, wird es von der Mutter acht Wochen ausgetragen und schließlich zur Welt gebracht. Neugeborene Zikaru sind schon wenige Augenblicke nach ihrer Geburt in der Lage, zu laufen, denn die Mutter, die von der Entbindung nur wenig geschwächt ist, wird ihren Weg direkt nach der Niederkunft fortsetzen. Kann das Kind mit der Mutter mithalten, wächst es bei ihr auf und wird die ersten acht Jahre von ihr großgezogen. Nach Ablauf dieser Zeit ist es alt genug, um sich selbst in der Welt zurechtzufinden und wird von der Mutter verstoßen.

Nur die wenigstens Zikaru entschließen sich, eine geregelte Ausbildung zu durchlaufen. Die meisten Angehörigen dieser Rasse wählen eine Laufbahn als Kämpfer oder Zauberer, wobei sie sich die meisten Dinge selber beibringen. Haben sie irgendwann genug von ihrem einsamen, wandernden Leben, endet ihre Karriere in der Regel in einer Armee oder einer vergleichbaren Einrichtung.

Ein Zikaru spürt instinktiv, wenn sein Leben sich auf natürliche Weise dem Ende nähert. Sobald dieser Zeitpunkt gekommen ist, wird er schnellstmöglich einen Tempel aufsuchen und ein speziell dafür entwickeltes Ritual über sich ergehen lassen. Im weitesten Sinne handelt es sich bei dieser Zeremonie um eine verstärkte Version des Zaubers Böses bannen, die nahezu allen gelernten Geweihten auf der Welt bekannt ist. Hierdurch wird der dämonische Teil des Zikarus verbannt und nur der menschliche bleibt zurück. Durch das Zerreißen der eigentlich unzertrennlichen Symbiose verliert der Zikaru letztlich seine Lebensfähigkeit und stirbt. Anschließend wird er nach den Sitten und Gebräuchen des Landes oder nach seinen zuvor geäußerten Wünschen beigesetzt.

Wird das Ritual nicht auf einen sterbenden Zikaru angewendet, weil er entweder nicht schnell genug zu einem Tempel gelangt oder einen gewaltsamen und plötzlichen Tod stirbt, verendet nur der menschliche Teil in ihm und der Dämon gewinnt die Oberhand. Er wird sich dadurch wieder in die Reihen der dunklen Horden eingliedern und seinen dämonischen Trieben freien Lauf lassen. Aus diesem Grunde wird ein intelligentes Wesen es auch tunlichst vermeiden, einen Zikaru im Kampf zu töten. Ebenso achten Zikaru während ihrer Balzkämpfe darauf, sich nicht gegenseitig zu erschlagen.

Ernährung

Zikaru sind reine Fleischfresser, wobei es ihnen relativ gleich ist, von welchem Lebewesen das Fleisch stammt. Sie schrecken auch nicht davor zurück, intelligente Wesen zu verspeisen, wenn ihr Hunger groß genug ist. Sie würden dieses aber nur im absoluten Notfall machen und wenn wirklich keine andere Möglichkeit zum Überleben besteht. In der Regel beschränken sie sich auf Tiere, wobei diese ihnen am besten schmecken, wenn sie sie selbst erbeutet haben, weil sie es lieben, mit ihrem Essen kämpfen zu müssen. So wird ein Zikaru auch in einer Gaststätte immer ein rohes Stück Fleisch mit möglichst vielen Sehnen und Knochen bestellen, damit er wenigstens eine kleine Herausforderung hat, wenn er schon auf "fertiges" Essen zurückgreifen muss. Beute (sei sie nun selbst erlegt oder auf einem Teller serviert) wird immer vollständig und im wörtlichen Sinne mit Haut und Haaren verspeist.

Die Halb-Dämonen benötigen keine Flüssigkeit zum Überleben, somit gibt es in ihrem Alltag keine normalen Getränke. In geselliger Runde (also in der Gesellschaft anderer Rassen) trinken Zikaru auch gerne einmal einen Krug Bier oder auch Weine und Hochprozentiges.

Der Glaube der Zikaru

Ähnlich wie bei den Riikaatii findet man auch in dieser Rasse keinen eigenen Glauben, obwohl es genügend Angehörige gibt, die eine Religion aufbauen könnten. Bei den Zikaru liegt der Grund der Religionslosigkeit eher darin, dass sie von Natur aus nicht zum Glauben veranlagt sind. Sie bilden sich ihre eigene Meinung und haben teilweise so spezielle Ansichten über bestimmte moralische Einstellungen, dass sich dieses nicht mit den Richtlinien der Religionen deckt, und sie somit lieber darauf verzichten. Die meisten Zikaru glauben an sich und ihre Kräfte, ohne sich dabei an ein höheres Wesen wenden zu müssen.

Ein weiterer Grund für das Fehlen einer Religion in dieser Rasse ist das einsame Leben der Zikaru. Ein Treffen zu Gottesdiensten jeglicher Art oder ein geselliges Zusammensein mit anderen Angehörigen der Spezies würde unweigerlich in einen Konkurrenzkampf ausarten. Um dieses zu vermeiden, haben die Zikaru von jeher auf einen Glauben verzichtet.

Es gibt allerdings ein paar wenige Angehörige dieser Rasse, die sich dem Glauben eines Landes angeschlossen haben, wenn sie feststellten, dass es Aspekte in der Religion gab, die sich mit ihren persönlichen Einstellungen so stark deckten, dass sie nur wenig an sich ändern mussten, um ein frommer Anhänger des Glaubens zu werden.

Allgemeine Charakterzüge

Das Wesen der Zikaru ist sehr wechselhaft und unvorhersehbar. Im Grunde sind sie recht ruhige Wesen, aber sie fühlen sich leicht angegriffen und werden in solchen Fällen schnell aggressiv und aufbrausend.

Einem Zikaru gegenüber reicht es auch nicht, wenn man sorgsam das auswählt, was man sagt, denn es ist nicht möglich, vorherzusagen, wie er reagiert. Es ist ohne Weiteres möglich, dass man zweimal genau dasselbe sagt und der Zikaru einmal ruhig bleibt und das andere Mal völlig streitsüchtig reagiert.

Zikaru lassen sich allgemein sehr von ihren Gefühlen und Trieben steuern. Sie denken nur selten über die Folgen ihres Handelns nach, sondern lassen sich von ihren Instinkten und ihrer momentanen Stimmung leiten.

Aber Zikaru haben auch andere Seiten. Sie sind häufig ziemlich emotional und gefühlsbetont. Sie sind, wenn sie nicht gerade aufbrausen, oftmals sehr mitfühlend und um andere besorgt, sehr hilfsbereit, und die Zikarufrauen kümmern sich liebevoll um ihre Kinder.

Sie sind sich ihrer Stellung in der Gesellschaft durchaus bewusst und wissen, dass sie nicht einfach ihren dämonischen Trieben folgen dürfen, wenn sie ihre hart erkämpfte Anerkennung nicht verlieren wollen. Geht doch einmal der Dämon mit ihnen durch, bereuen sie fast immer ihre Taten (außer sie waren gegen einen Artgenossen gerichtet).

Soziales Verhalten

Zikaru kommen untereinander nur schlecht miteinander aus, da sie sich gegenseitig als ständige Rivalen betrachten. Deswegen machen sie einen großen Bogen um andere Angehörige ihrer Rasse, wenn sie nicht gerade auf Brautschau sind.

Anderen Rassen gegenüber verhalten sie sich dafür umso aufgeschlossener und begegnen ihnen, bis auf wenige Ausnahmen, freundlich.

Aftaleeni:

Aftaleeni sind wundersame Geschöpfe, aber ich schätze sie. Sie bleiben immer so ruhig, führen so ein friedliches Leben. Sie harmonieren vollkommen miteinander. Sie sind so anders als die Zikaru, aber im Grunde verstehe ich mich sehr gut mit ihnen. Und dass sie uns gegenüber ein wenig vorsichtig sind, ist ja irgendwo auch verständlich.

Brutas:

Wirklich raue Gesellen, diese Riesen. Soviel Muskelkraft auf einmal. Aber sie sind trotzdem erstaunlich intelligent. Ich glaube, ihr barbarisches Auftreten ist einfach nur Schau. Im Grunde sind sie zwar stark und kriegerisch, aber nicht so ungehobelt, wie sie es nach außen zeigen.

Ceglags:

Diese Flattermänner gehen mir auf die Nerven! Oh, ich könnte sie wirklich... Na ja, egal. Gut, sie sind ganz umgänglich, aber sie reden die ganze Zeit, zeigen immer nur die schlechten Dinge der Welt auf, und wenn sie glauben, dass ich nicht merke, dass sie mich verachten, dann haben sie sich aber wirklich getäuscht. Nein, mit diesen Wesen komme ich ganz und gar nicht zurecht.

Menschen:

Menschen sind sehr tolerant und geben sich gerne mit mir ab. Auch wenn ich sie wohl immer wieder ein wenig ängstige, wenn ich einmal etwas lauter werde oder vielleicht sogar meine Stacheln zeige, sind sie im Grunde gute Freunde, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Ich mag Menschen.

Nigros:

Nigros sind niedliche kleine Persönchen. Ich mag sie, aber ich fühle auch, dass sie große Angst vor uns haben und diese durch Verachtung mir gegenüber zu verbergen versuchen. Wirklich schade, aber ich kann für mein Aussehen leider nichts, und ändern wird es sich wohl auch nie. Also müssen wir beide, die Nigros und ich, damit leben...

Riikaatii:

Ich komme mit den meisten Riikaatii sehr gut aus. Sie sind mir zwar in einigen Verhaltensweisen wahre Rätsel, aber ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit. Sie versuchen durch eine Fassade aus Arroganz und Überheblichkeit ihr wahres Wesen zu verbergen. Doch sie sind trotz allem sehr umgänglich und freundlich.

Verasti:

Verasti sind in Ordnung. Gut, ihre Methoden und ihr Verhalten zueinander sind ein wenig merkwürdig, aber andererseits bekämpfen wir Zikaru uns auch während der Balzkämpfe. Die Verasti machen das Ganze nur in einem größeren Stile. Alles in allem sind die Schlangen schon gute Kameraden, auch wenn man sich immer noch einmal absichern sollte, wenn sie etwas erzählen...

Zwerge:

Für diese kleinen Gesellen gilt eigentlich das Gleiche wie für die Menschen. Gut, Zwerge sind ein wenig mürrischer, aber ich bin ja auch nicht immer die gute Laune in Person. Doch Zwerge können auch anders, feiern rauschende Feste mit Wein, Weib und Gesang. Da kann man sich so richtig wohlfühlen!