Die Rassen - Zwerge

Allgemeines

Zwerge werden bis zu anderthalb Meter groß und sind stämmig gebaut. Viele Zwerge zieren ein mächtiger Bart und eine üppige Haarpracht, die sie gewissenhaft pflegen.

Gegen Zwerge gibt es eine ganze Reihe Vorurteile, die gewiss auf einen großen Prozentsatz der Rasse zutreffen, aber bestimmt nicht auf alle. Im Allgemeinen gelten Zwerge als mürrisch und stur. Viele behaupten, dass sie außerdem goldgierig seien und alles an sich reißen, was glänzt oder auch nur das Kleinste bisschen Wert besitzt.

Diese Rasse hat eine menschliche Haut-, Haar- und Augenfarbe, wobei die Haare und Augen im Durchschnitt dunkler als bei Menschen sind.

Zwerge werden etwa dreimal so alt wie Menschen und können Alter von bis zu 300 Jahren erreichen.

Kurze Geschichte der Zwerge

Woher die Zwerge ursprünglich stammen, ist bisher nicht geklärt. Der zwergischen Mythologie nach wurden sie geschaffen, als einem der Aspekte bei einem großen Trinkgelage ein Krug göttlichen Bieres umkippte und sich der Inhalt über das Albatros-Massiv ergoss. Aus der Vermischung dieses Lebensnektars und dem Stein sollen die ersten Zwerge entsprungen sein.

Wissenschaftler hingegen behaupten, dass die kleinwüchsige Rasse von den Aspekten direkt aus Stein geformt wurde. Welche der Theorien stimmt, ist nicht eindeutig zu belegen. Fakt ist jedoch, dass die Zwerge im Grunde schon immer auf der Welt lebten – eventuell waren sie sogar die ersten intelligenten Geschöpfe, die geschaffen wurden.

Schon immer war diese Rasse sehr erdverbunden und baute die natürlichen Ressourcen im Stein ab und verarbeitete sie. Durch den Abbau schufen sie sich riesige Wohnanlagen unter der Erde. Eine Tatsache, die für eine direkte Entstehung aus dem Stein spricht, ist der Umstand, dass menschliche Siedler um das Jahr 30.000 vU. von Zwergen überrascht wurden, die sich einen Weg aus dem Gebirge heraus gegraben hatten und in einer Siedlung der für sie fremden Rasse landeten. Sie waren zuvor nie an der Oberfläche gewesen und wie sich herausstellte, gab es auch keinen anderen Eingang zum Höhlensystem, das sie gegraben hatten. Somit mussten diese Wesen unter der Erde entstanden sein.

Auch wenn die Persönlichkeit der Zwerge teilweise etwas mürrisch anmutet, verstanden sich die Pioniergruppen nahezu auf Anhieb sehr gut. Somit verbindet die Menschen und die Zwerge die längste Freundschaft unter den Rassen. Mit diesem guten Start war es für die Bergleute ein Leichtes, sich einen Platz in der Gesellschaft zu sichern.

Gestärkt wurde dieses Bündnis durch die zwei großen Kriege: die Dunkle Zeit und den Aufstand der Primitiven. Aber auch vorher gab es schon viele enge Zusammenarbeiten der beiden Rassen, da die Zwerge viel von ihrem handwerklichen Wissen an die Menschen weitergaben und ihnen beim Aufbau von Siedlungen halfen. Schon recht früh gab es zahlreiche Zwerge, die sich in den neugegründeten Dörfern niederließen und so den Kontakt zum anderen Volk noch verstärkten und festigten.

Das Leben der Zwerge

Ursprünglich lebten die Zwerge ausschließlich unterirdisch, aber seitdem sie regen Handel mit den anderen Rassen führen, gehört zu jeder dieser unterirdischen Anlagen auch ein oberirdischer Teil. In vielen dieser Städte ist es anderen Völkern jedoch nicht erlaubt, die Teile unter der Erde zu betreten.

Zwerge leben vor allem vom Bergbau, in dem sie normale und Edelmetalle abbauen und in ihren Schmieden zu hochwertigen Gegenständen, seien es nun Gebrauchsgegenstände oder Waffen und Rüstungen, verarbeiten. Da es kaum hochwertigere Qualität auf Samyra zu kaufen gibt, blüht die Wirtschaft der Zwerge stark.

An der Spitze der zwergischen Gesellschaft steht die Königsfamilie, innerhalb derer der Titel von Generation zu Generation weitervererbt wird. Alle anderen Zwerge sind weitestgehend gleichgestellt, größere Standesunterschiede gibt es bei den Zwergen nicht, was vor allem auch daran liegt, dass Zwerge in der Regel zusammenarbeiten. Es gibt keine einzelnen Betriebe oder unabhängige Arbeiter. Normalerweise gibt es in den unterirdischen Teilen der Städte riesige Schmiedeanlagen, in denen alle Zwerge gemeinsam arbeiten. Hier betätigen sich oftmals allerdings auch andere Rassen wie zum Beispiel die Nigros, die die Erzeugnisse mit ihrer Kunstfertigkeit noch hochwertiger machen.

Zwerge leben fast immer in festen Partnerschaften zusammen. Ehen sind allerdings sehr untypisch, ebenso gibt es in der Regel keine Trennungen von Partnerschaften.

Wird nach der zweijährigen Schwangerschaft ein Zwergenkind geboren, wächst es in der Partnerschaft auf und wird von beiden Elternteilen gleichermaßen erzogen und umsorgt.

Hat das Kind ein Alter von zehn Jahren erreicht, fängt es an, sich in der Schmiede oder in den Minen der Stadt, in der es lebt, nützlich zu machen. Nach fünf Jahren sollte es dann soweit sein und sich einen Schwerpunkt innerhalb des großen Betriebes ausgewählt haben, in dem es dann eine zehnjährige Ausbildung durchläuft.

Nach Bestehen der abschließenden Prüfung wird es schließlich sein weiteres Leben in diesem Teilgebiet arbeiten. Außerdem erreicht der Zwerg ungefähr zu diesem Zeitpunkt, mit fünfundzwanzig Jahren, seine geschlechtliche Reife und kann selbst eine Familie gründen.

In jeder Zwergenstadt gibt es eine gesonderte Halle, die Halle der Legenden, die prunkvoll geschmückt ist und in der zahlreiche lebensechte Statuen von Zwergen stehen. Jede dieser Skulpturen steht auf einem Grab. Wenn ein Zwerg gestorben ist, wird er in einer feierlichen Zeremonie in dieser Halle, die bei Bedarf erweitert wird, begraben. Anschließend fertigt ein besonders begabter Steinmetz oder Schmied ein Abbild des Verstorbenen in hochwertigem Stein oder Metall an, das über dem Grab positioniert und mit einer Gedenkplakette versehen wird.

Insbesondere in großen und alten Städten der Zwerge, wie beispielsweise Königsburg in Midland, hat diese Halle ein beachtliches Ausmaß, und man findet in ihr Statuen von Zwergen, die vor Jahrtausenden gestorben sind.

Ernährung

Zwerge ernähren sich im Grunde genommen genauso wie Menschen, allerdings ziehen sie sehr fetthaltige Speisen vor. Insbesondere Fleisch, das mit dicken Soßen serviert wird, steht auf ihrem Speiseplan. Obst und Gemüse essen sie zwar, aber es fungiert in der Regel nur als Beilage zu deftigen Braten oder fetthaltigem Fisch und wird oftmals nicht mitgegessen.

Für einen Zwergen ist es völlig normal, Bier zu trinken. Es ersetzt in dieser Rasse das Wasser, das andere Völker im Alltag trinken. In der zwergischen Gesellschaft wird selbst Kleinkindern schon Bier zum Trinken gegeben, sobald sie sich nicht mehr von der Muttermilch ernähren. Somit ist die Alkoholtoleranz dieser Rasse extrem hoch, und wenn ein Zwerg wirklich betrunken werden will, muss er zu deutlich hochprozentigeren Flüssigkeiten greifen. So gibt es auf den Festen dieser Rasse oder bei anderen besonderen Anlässen (neben dem normalen Bier) zahlreiche verschiedene Schnäpse, die aus Obst oder Gemüse hergestellt werden. Oftmals werden auch Gemische aus Bier und Schnaps gereicht. Zudem wird das sehr aufwendig herzustellende Zwergenbier, das einen Alkoholgehalt von über 25 Prozent aufweist, ausgeschänkt.

Der Glaube der Zwerge

Der Glaube der Zwerge wird von den zwei wichtigsten Gesichtspunkten ihres Lebens geprägt: dem Schmieden und dem Kampf. Ihre beiden gleichgestellten Hauptgötter sind Thoral Hammerfaust (Handel, Schwerpunkt Handwerk), der mächtige göttliche Schmied, und seine Frau Josin Schlagmaid (Krieg).

Nahezu alle Gemeinschaftsschmieden der Zwerge sind Thoral geweiht. Sie werden von seinem Abbild geschmückt, das einen muskelbepackten Zwergenmann mit einem riesigen Schmiedehammer darstellt, und der außer mit einer Schmiedeschürze und seinem langen Bart mit nichts bekleidet ist.

Josin hingegen wird in ihrer vollen Rüstung und mit Hammer oder Axt und einem Schild dargestellt. Auch sie ist sehr muskulös. Oftmals thront sie auf einem Pferd, das vollständig aus Feuer besteht, und das sie der Sage nach von ihrem Mann geschenkt bekommen haben soll.

Eher nebensächliche Götter sind Dorus Lebensbringer (Leben) und Galin Untermann (Tod). Diese beiden Götter werden nur wenig verehrt und es gibt auch keine entsprechenden Priester. Sollte einer der Aspekte einmal wichtig werden, übernehmen die Priester des Thoral oder der Josin die entsprechenden Aufgaben.

Priester gibt es in der zwergischen Gesellschaft vergleichsweise viele, wobei sie sich nahezu gleichmäßig den beiden Hauptgöttern zuordnen. Neben den Menschen sind die Zwerge außerdem die einzige Rasse, die Paladine (also geweihte Kämpfer) ausbildet.

Allgemeine Charakterzüge

Zwerge gelten nicht nur als mürrisch, sondern sind es auch. Sie grummeln häufig nur so vor sich hin und geben immer wieder irgendwelche brummigen Kommentare von sich, ohne diese aber immer ernst zu meinen.

Sie sind trotz ihres auf den ersten Blick nicht gerade umgänglichen Verhaltens offen allem Neuen und Ungewöhnlichen gegenüber und teilweise regelrecht neugierig.

Sie sind stolz auf ihre Künste, auf ihr Können und ihre Gesellschaft. Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass Zwerge von allen Rassen wohl den größten Nationalstolz aufweisen. Sie lassen nichts auf die Zwerge kommen. Wirft man ihnen irgendwelche negativen Dinge vor, werden sie sich mit allen Mitteln dagegen verteidigen.

Außerdem lieben sie alle schönen und glitzernden Dinge, seien das nun besonders wertvolle Schmiedestücke, Edelsteine, Schmuck oder andere Gegenstände. Viele Zwerge haben es sich sogar angewöhnt, diese Dinge zu erhandeln oder selbst herzustellen und zu horten. Dieses hat keinen besonderen Hintergedanken, sie wollen sich damit nicht für ärmere Zeiten rüsten oder Ähnliches, sie lieben es nur einfach, diese Dinge zu besitzen.

Soziales Verhalten

Zwerge untereinander sehen sich selbst als eine große Familie und verhalten sich auch so. Aufgrund ihres mürrischen Verhaltens kommt es immer wieder zu kleineren, nicht wirklich ernst gemeinten Streitereien. In der Regel versöhnt man sich kurz darauf wieder.

Trotz ihres mürrischen Auftretens lieben Zwerge es, Feste zu feiern und gesellig zusammenzusitzen. Dabei wird viel geredet, viel getrunken und auch schon einmal ausgelassen getanzt.

Aftaleeni:

Ruhig sind die. Mir schon ein wenig zu ruhig. Leben abgeschieden in ihrer Harmonie und sind so weit weg vom richtigen Leben. Gut, sie verstehen es, Feste zu feiern, aber mir sind auch diese ein wenig zu ruhig. Keine derben Witze oder ein ordentlicher Schluck Bier. Nur Gesang und Tanz ist ja auch nicht das Wahre. Ein wenig mehr Bodenständigkeit würde denen ganz gut tun. Aber im Allgemeinen sind die schon ganz in Ordnung.

Brutas:

Unsere besten Kunden! An niemanden haben wir so viele Waffen und Rüstungen verkauft wie an die Brutas. Sie haben einen so hohen Bedarf an Kriegsmaterial, dass wir alleine davon leben könnten. Ach, vom Umgang mit denen? Na ja, sie sind ein wenig grob, sowohl vom sozialen Verhalten wie vom Denken, aber ansonsten eigentlich sehr umgänglich.

Ceglags:

Puh... schwer zu sagen. Also intellektuell sind sie den meisten anderen Rassen wirklich weit überlegen, aber mir fehlt es bei denen ein wenig an Lebensfreude. Das, was sie Feste nennen, ist doch einfach ein Witz. Den ganzen Tag nur herumsitzen und palavern kann doch nicht das Wahre sein. Gut, sie sind sehr umgänglich und freundlich, aber bei ihnen leben möchte ich nicht.

Menschen:

Menschen sind so unterschiedlich. Einige setze ich lieber direkt wieder vor die Tür, anderen würde ich ohne Zögern mein Leben anvertrauen. Ich denke, man muss sie erst einmal richtig kennen lernen, bevor man sich sein Urteil bilden kann. Aber im Allgemeinen komm ich auch mit Menschen gut zurecht.

Nigros:

Nigros sind wundervolle Handwerker. Gäbe es sie nicht, wären einige unserer Stücke niemals so perfekt geworden. Aber mir wäre es lieber, wenn sie auch einmal stillsitzen könnten und nicht immer reden müssten. Das kann einem ganz gut auf die Nerven gehen. Nun ja, und das ewige Ausleihen von Sachen ist auch etwas, was sie sich abgewöhnen sollten...

Riikaatii:

Die Katzen sind einfach unübertroffen! Sie wissen genau, was sie wollen und setzen ihr Schnurren schamlos ein, um es zu erreichen. Da kann nicht mal ich widerstehen, wenn sie erst einmal loslegen und sich an einen schmiegen und vor sich hin brummen. Aber sie können auch gefährlich werden. Sie sind im Kampf wendig und flink, das ist wirklich erstaunlich. Eine stolze Rasse, die ohne weiteres mit den Zwergen mithalten könnte!

Verasti:

Ah, Mörder. Schlicht und einfach Verbrecher ohne Gewissen oder Ehrgefühl. Damit komme ich gar nicht klar. Gut, es ist erstaunlich, wie gut ihre Gesellschaft unter solchen Umständen funktioniert, aber mit ihrem Verhalten kann ich nichts anfangen. So verschlagen und falsch. Nein, da wird bestimmt keiner mein Freund!

Zikaru:

Zikaru sind einfach missverstanden. Ich kann es gut nachvollziehen. Sie leben einfach ihr eigenes Leben und beziehen dafür Prügel. Das ist doch falsch! Sie können wirklich gute Freunde sein und ich würde ihnen mein Leben noch viel eher anvertrauen als jedem Menschen oder anderen Lebewesen, abgesehen von den Zwergen natürlich. Sie können nichts für ihre aufbrausende Art und das akzeptiere ich, denn ich weiß, dass sie auch ganz anders sein können!